Die digitale Moderation bietet bei Events wie Großveranstaltungen moderne Informations- und Kommunikationstechnik. Somit können Abläufe dynamischer und effektiver sowie interaktiver gestaltet werden. Deshalb nutzen immer mehr Unternehmen und Verbände die Technik auch zum Gestalten ihrer Tagungen und Kongresse.

Je vernetzter die Strukturen in Unternehmen und je komplexer ihre Problemlösungen sind, umso größer ist ihr Bedarf an bereichsübergreifender Abstimmung und Kooperation. Entsprechend viele Workshops und Meetings finden heute in den Unternehmen statt.

Bei diesen Events stehen die Unternehmen – speziell wenn an ihnen Hunderte oder gar Tausende von Personen teilnehmen – oft vor der Frage: Wie können wir die Teilnehmer so einbinden, dass einerseits alle aktiv an der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung mitwirken können und andererseits der Prozess handelbar bleibt? Denn wenn sehr viele Mitarbeiter an der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung mitwirken sollen, dann stoßen die klassischen Moderationsmethoden – mit Pinnwand und Flipchart – an ihre Grenzen. Aus folgenden Gründen:

  • Es erfordert zu viel Zeit bis alle Teilnehmer ihre Meinungen oder Einschätzungen abgegeben haben.
  • Die Teilnehmer beeinflussen sich bei Befragungen wechselseitig, so dass kein objektives Stimmungsbild entsteht.
  • Es vergeht zu viel Zeit bis alle Voten oder Beiträge ausgewertet sind, so dass mit den Ergebnissen weitergearbeitet werden kann.
  • Das Dokumentieren der gewonnenen Erkenntnisse und Ergebnisse ist sehr zeitaufwändig, weil die auf Papierbogen notierten Informationen zunächst am PC erfasst werden müssen, bevor sie zum Beispiel als Handout an die Teilnehmer oder Auftraggeber gesandt werden können.
Hinzu kommt:
Mit den klassischen Moderationsmethoden lassen sich nur die Voten oder Beiträge der Personen im Raum erfassen. Mit ihnen können nicht Personengruppen, die sich an unterschiedlichen Orten befinden, in den Prozess integriert werden. Dies ist in größeren Unternehmen mit mehreren Niederlassungen jedoch oft nötig.

 

Digitale Moderation – Events interaktiver gestalten

 

Mit der modernen Informations- und Kommunikationstechnik können Unternehmen und Verbände ihre Veranstaltungen nicht nur dynamischer und effektiver, sondern auch interaktiver gestalten. So lassen sich zum Beispiel, wenn genügend kleine digitale Helfer wie Smartphones, Tablets oder Laptops nebst einer entsprechenden Software zur Verfügung stehen, durchaus Veranstaltungsdesigns für Mega-Gruppen schmieden, bei denen

  • alle Teilnehmer Fragen an die Referenten stellen können,
  • sie regelmäßig nach ihrer Einschätzung gefragt werden und
  • die Teilnehmer in wechselnden, sich spontan bildenden Kleingruppen an Problemlösungen arbeiten.

Denn mit der modernen Informations- und Kommunikationstechnik können die Meinungen und Lösungsvorschläge der Teilnehmer schnell erfasst sowie ausgewertet und visualisiert werden, so dass die relevanten Einzelbeiträge und verdichteten Ergebnisse weiterbearbeitet werden können. Entsprechend viele Unternehmen und Verbände führen inzwischen mit Hilfe der sogenannten digitalen Moderation die unterschiedlichsten Formen von Veranstaltungen durch – von (Change- , Strategie- und Vertriebs-)Workshops, über (Händler-, Management- und Führungskräfte-)Tagungen bis hin zu Großveranstaltungen wie Betriebsversammlungen sowie Open-Space-Veranstaltungen und Zukunftskonferenzen.

 

Benötigte technische Infrastruktur

 

Bei der digitalen Moderation werden vernetzte Computer nebst den dazu gehörenden Endgeräten wie Monitoren als Kommunikations- und Interaktionsinstrumente genutzt. Das heißt: Eine Voraussetzung für eine digitale Moderation ist, dass die benötigte technische Infrastruktur vorhanden ist – also entweder firmenintern existiert oder von einem Dienstleister zur Verfügung gestellt wird.

 

digitale moderation machwuerth

 

Nötig für das Durchführen einer digitalen Moderation ist zunächst ein Meeting-Cockpit. Dieses Softwareprogramm lässt sich mit dem Programm PowerPoint vergleichen, mit dem Präsentationen konzipiert und die hierfür erforderlichen Charts erstellt werden. Der zentrale Unterschied: Ein Meeting-Cockpit enthält mehr Funktionen, weil mit ihm keine Ein-Weg-, sondern eine IT-gestützte Mehr-Weg-Kommunikation ermöglicht werden soll. Denn bei den mit Hilfe der digitalen Moderation durchgeführten Großveranstaltungen finden oft auch komplexe Befragungen mit unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten statt, deren Auswertungen dann – sozusagen per Knopfdruck – grafisch aufbereitet angezeigt werden. Hierfür werden mit dem Meeting-Cockpit die Vorlagen erstellt. Außerdem gibt es bei Großveranstaltungen häufig wechselnde Arbeitsgruppen, und deren Ergebnisse sollen anschließend nicht nur unmittelbar dokumentiert sein, sondern auch präsentierbar und bearbeitbar sein. Auch hierfür werden im Meeting-Cockpit im Vorfeld der Veranstaltung die Vorlagen erstellt.

Für das Durchführen der Veranstaltung selbst ist eine Infrastruktur von Nöten, die sich als ein Client-Server-System beschreiben lässt. Sie besteht in der Regel aus folgenden Komponenten, deren Zahl abhängig von der Größe sowie Art der Veranstaltung variieren kann:

  • mindestens einem Digital Moderation-Server, der mit einem Webserver verbunden ist und auf dem die mit dem Meeting-Cockpit entworfenen Vorlagen für die Befragungen, die Gruppenarbeit usw. gespeichert sind,
  • mindestens einem Meeting-Cockpit, über das der oder die Moderatoren die Veranstaltung steuern,
  • mindestens einem Bühnen-Client, auf dem das Geschehen für alle anwesenden Personen (in der Regel per angeschlossenem Beamer) visualisiert wird und
  • einer Vielzahl von Teilnehmer-Clients, die auf Laptops, Smartphones oder Tablets gestartet werden und über die die Teilnehmer ihre Beiträge eingeben.

 

Digitale Moderation – Kostengünstig und flexibel

 

Mit dieser technischen Infrastruktur lassen sich die unterschiedlichsten Veranstaltungen durchführen – von (Online)-Workshops mit einer überschaubaren Zahl von Teilnehmern bis hin zu Großveranstaltungen mit Tausenden von Teilnehmern, die sich nicht selten an verschiedenen Orten, ja sogar in verschiedenen Ländern versammelt haben.

Bewährt hat sich die digitale Moderation bei all diesen Veranstaltungen unter anderem aufgrund folgender Punkte:

  • der Schnelligkeit, mit der mit Hilfe der genutzten Technik Infos gesammelt, bewertet und ausgewertet sowie visualisiert werden können,
  • der erweiterten Kommunikations- und Interaktionsmöglichkeiten, die die Technik bietet, sowie
  • der Kostenvorteile, die sich aus der effektiven Nutzung der investierten Zeit ergeben.

So werden zum Beispiel viele Großveranstaltungen, bei denen die Teilnehmer an verschiedenen Orten leben und/oder arbeiten, überhaupt erst durch das Nutzen der Technik möglich, da ansonsten die Kosten (Reise, Unterbringung und Verpflegung) zu hoch wären. Auch der Verlust an (Arbeits-)Zeit aufgrund der Reisezeiten wäre betriebswirtschaftlich nicht vertretbar.

Ähnlich verhält es sich bei Großveranstaltungen, bei denen alle Teilnehmer an einem Ort versammelt sind. Auch bei ihnen ist dadurch, dass die Ergebnisse der Befragungen oder Gruppenarbeiten sozusagen auf Knopfdruck vorliegen – und zwar in einer gut lesbaren und grafisch ansprechenden Form – die Zeitersparnis groß. Zudem haben die Veranstaltungen eine höhere Dynamik.

sabine machwuerth business portraitZur Autorin: Sabine Machwürth ist geschäftsführende Gesellschafterin der international agierenden Unternehmensberatung Machwürth Team International (MTI Consultancy), Visselhövede (D), für die weltweit 450 Berater, Trainer und Projektmanager tätig sind (www.mticonsultancy.com; E-Mail: info@mwteam.de).

Am 9. März 2016 veranstaltet das Machwürth Team zwei Webinare zum Thema „Digitale Moderation“. Nähere Infos finden Interessierte auf der Webseite www.mti-toolbox.com.

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