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Robert Halver ist Kapitalmarktexperte der Baader Bank und das Mediengesicht vom Börsenparkett. Er gibt Einblick in seine Einschätzung zur Entwicklung der Aktienmärkte und zu konjunkturellen Entwicklung in einer Videobotschaft.

Mit Blick auf politische Krisen ließen sich theoretisch durchaus Argumente für einen Crash-Monat Oktober herleiten. Aber selbst Unabwägbarkeiten der Regierung Trump, der Brexit, der Nordkorea-Konflikt oder Unabhängigkeitsbestrebungen in Europa sind offensichtlich nicht krisenauslösend. Konjunktur und Geldpolitik sind schlagkräftiger.

Ein Crash-Monat Oktober mag zwar dramaturgisch reizvoll sein. Und sicher hat es üble Exemplare dieses Monats an den Aktienmärkten gegeben, z.B. 1987 oder 2008. Außerdem hat sich seit Jahresbeginn u.a. im DAX ein ordentlicher Kurspuffer angehäuft, der zu Gewinnmitnahmen einlädt. Aber wenn man schon der Saisonalität Bedeutung beimisst, muss man auch feststellen, dass September der statistisch schwierigste Monat ist. Dem gegenüber sollte der Oktober nicht gefürchtet werden. Historisch betrachtet verzeichnete der DAX im Durchschnitt seit 1959 sogar leichte Kurszuwächse.

 

Robert Halver: Was kommt nach 13.000?

 

Aus charttechnischer Sicht verlaufen im DAX auf dem Weg nach oben die nächsten wichtigen Widerstände bei 12.997 und schließlich an der wichtigen Marke von 13.002. Käme es zu einer Kurskorrektur im DAX, verlaufen erste Unterstützungen bei 12.976, knapp darunter bei 12.969 sowie 12.952 und schließlich bei 12.921 Punkten. Werden diese unterschritten, nimmt der Index Kurs auf die Haltelinien bei 12.909 und 12.832 Punkten.

 

 

Der Wochenausblick für die KW 42 – Euro-Inflation als geldpolitisches Alibi für die EZB

 

In China entschärfen eine stabilisierte Industrieproduktion, gute Einzelhandelsumsätze und stabile BIP-Zahlen für das III. Quartal bestehende Konjunkturbedenken weiter. In Japan können selbst solide Industrie- und Exportdaten die Bank of Japan nicht aus ihrer Rolle als Wirtschaftsstabilisator entlassen.

In den USA zeigt sich die Konjunkturstimmung laut dem vom Conference Board veröffentlichten Index der Frühindikatoren zwar stabil. Und auch die US-Notenbank vermittelt in ihrem Konjunkturbericht (Beige Book) ein stabiles US-Wirtschaftsbild. Dass die US-Konjunkturerholung jedoch nicht reibungslos verläuft, signalisieren die stagnierende Industrieproduktion und ein erlahmender Seitwärtstrend am US-Immobiliensektor gemäß Baubeginnen und -genehmigungen.

In der Eurozone bestärken die schwachen Inflationszahlen für September die EZB in ihrem Bestreben, ihr Anleiheaufkaufprogramm nur in kleinen Trippelschritten zurückzufahren. In der deutschen Wirtschaft zeigt sich die Stimmung laut die ZEW Konjunkturerwartungen erneut stabil.

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