Die Lösung der Griechenland Frage im Sinne eines “Deal or no Deal“ hat an Bedeutung für die Marktentwicklung verloren. Mittlerweile können die Finanzmärkte mit jeder Entwicklung und auch mit dem GREXIT leben. Eine Analyse von Robert Halver, Kapitalmarktexperte der Baader Bank.
Haupttriebfeder der Euro-Finanzmärkte ist und bleibt die Liquiditätshausse der Geldpolitik. So werden Aktien der Eurozone ihre relative Stärke gegenüber US-Aktien angesichts der auseinanderlaufenden Geldpolitiken in den USA und der Eurozone noch verstärken. Während die Fed zwischen 2009 und 2014 ihrerseits die Liquiditätsausstattung der USA stärker ausweitete als die EZB die in der Eurozone und insofern US-Aktien gegenüber denen der Eurozone eine deutliche Outperformance erzielten, ist derzeit die Trendumkehr zugunsten von Euro-Aktien zu beobachten.
Robert Halver sieht DAX bei 12.500 Punkten
Charttechnisch ist im DAX auf dem Weg nach oben Platz bis zur oberen Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals bei aktuell 12.500 Punkten.
Im Fall einer Konsolidierung im DAX wartet die erste Unterstützung bei 11.690 Punkten. Die nächste, wenn auch schwache Unterstützung liegt bei 11.400 Punkten. Darunter geben die kürzlich getesteten Auffanglinien bei 11.200 und 11.000 Punkten Halt. Kommt es zu einer heftigeren Korrektur, besteht an der unteren Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals bei zurzeit 10.332 Zählern Unterstützung.
Und was passiert in der KW 12?
Auf Unternehmensebene schließen Linde, LANXESS und HeidelbergCement die deutsche Berichtsaison für das IV. Quartal 2014 dank der stabilen Weltkonjunktur und der Euro-Schwäche mit positiven Ausblicken für 2015 ab.
Auf Makroebene gilt in Japan der Fokus der Anleger der Zinssitzung der Bank of Japan, die zur konjunkturellen und insbesondere Exportunterstützung weitere Maßnahmen der Liquiditätsausweitung prüfen wird.
In den USA zeichnen die stabile Lage am US-Immobilienmarkt laut Baubeginnen und -genehmigungen, die freundliche Industrieproduktion sowie ein Anstieg im Einkaufsmanagerindex der Philadelphia Fed ein anhaltend robustes Bild der US-Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund werden Anleger auf der anstehenden Sitzung der Fed Signale für einen genauen Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung prüfen.
In der Eurozone entspannt sich die Deflationssituation laut Inflationsdaten für Februar nicht, so dass sich die EZB in ihrem Anleiheaufkaufprogramm bestätigt sieht.
In Deutschland signalisieren aufwärtsgerichtete ZEW Konjunkturerwartungen den robusten Zustand der deutschen Wirtschaft.
Der Autor dieses Artikels ist Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG.
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