Wenn Führungskräfte einen neuen Job beginnen, ist die Erwartungshaltung sowohl beim neuen Arbeitgeber als auch beim Beschäftigten hoch. Wie sollte die neue Führungskraft starten? Wie gerade beförderte Führungskräfte die neuen Herausforderungen meistern können, hat der Personaldienstleister Robert Half in einer Checkliste zusammengefasst.
Frisch zur Führungskraft beförderte Manager haben am meisten damit zu kämpfen, gesteigerte Erwartungen zu erfüllen. Eine Befragung von 200 Personalverantwortlichen in Deutschland ergab zudem: Auf Platz zwei der Aufgaben, die neuen Chefs in der Anfangszeit am meisten zu schaffen machen, liegt eine effiziente und unternehmensgeeignete Kommunikation, gefolgt von der Entscheidungsfindung auf dem dritten Rang.
Robert Half hat 200 HR-Manager gefragt*: Beurteilen Sie, mit welchen der folgenden Aufgaben eben beförderte Manager in den ersten Wochen in der neuen Position am stärksten zu kämpfen haben.
1. Erfüllen gesteigerter Erwartungen (21 %)
2. Effiziente und unternehmenseigene Kommunikation (18 %)
3. Entscheidungsfindung (17 %)
*(Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie 2016, Befragte: 200 HR-Manager in Deutschland)
„Die Ergebnisse zeigen: Wer auf dem Weg in eine Führungsposition ist, sollte sich gut überlegen, ob diese Herausforderungen für ihn oder sie die richtigen sind. Denn Titel und verbessertes Gehalt sind nur die eine Seite der Medaille. Mit dem Aufstieg zur Führungskraft steigen sowohl die Erwartungen der Vorgesetzten als auch die der eigenen Mitarbeiter. Und die Entscheidungsfindung ist deshalb für viele neue Führungskräfte eine große Herausforderung, weil sie diese Entscheidungen nun selbst verantworten und im Zweifel für Fehler geradestehen müssen,“ kommentiert Sladjan Petkovic, Managing Director bei Robert Half, die Zeit nach einer Beförderung zur Führungskraft. „Gerade am Anfang ist es als neue Führungskraft wichtig, schnell in die neue Position hineinzuwachsen. Deshalb empfehle ich dringend, einen Mentor zu finden. Dieser kann bei vielen Fragestellungen Rat geben und helfen, Fehltritte zu vermeiden, die er vielleicht selbst schon gemacht hat.“
Checkliste für Führungskräfte
1. Trennen Sie Arbeit und Privatleben
Durch die Führungsrolle verändert sich auch Ihr Verhältnis zur Belegschaft. Wenn Sie möchten, dass vormals gleichgestellte Mitarbeiter Ihre Autorität anerkennen, machen Sie ihnen den Wandel in der Zusammenarbeit bewusst und grenzen Sie die Arbeit von der Privatspähre ab. Bevorzugen Sie keine befreundeten Kollegen, um die Mitarbeitermotivation nicht zu beeinträchtigen oder als Führungkraft den Respekt zu verlieren.
2. Lernen Sie zu delegieren
Mit der höheren Position steigt auch der Verantwortungsbereich. Um die einzelnen Projekte dennoch weiterzubringen, müssen Sie Aufgaben an Ihr Team verteilen. Auch wenn Sie diese Aufgabe früher selbst schnell erledigt haben und es zunächst Zeit kostet, den jeweiligen Arbeitsauftrag zu erklären, zahlt sich dieses Investment in Zukunft aus. Denn dann können Sie sich wieder auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren.
3. Seien Sie kommunikativ
Nehmen Sie sich Zeit, mehr über Ihre Mitarbeiter zu erfahren und tauschen Sie sich mit den einzelnen Teammitgliedern auch in persönlichen Terminen aus. Was sind etwa ihre Karriereziele oder in welchen Bereichen können sie noch Unterstützung gebrauchen? Je besser Manager ihr Team kennen, umso zielgerechter können sie es führen und motivieren. Gleichzeitig haben Sie in diesen Gesprächen die Chance, Ihre eigene Situation als „neuer Chef“ anzusprechen und die damit verbundenen Erwartungen an das Team sowie Erfolgsmessungen zu erläutern.
4. Vermeiden Sie Mikro-Management
Anstatt Mitarbeiter dauernd zu kontrollieren oder stetig Entscheidungen zu diktieren, lassen Sie ihnen Freiraum für Innovationen, Erfolge und Fehler, aus denen sie lernen können. Zeigen Sie sich interessiert und informiert und unterstützen Sie, indem Sie bei Bedarf beratend oder entscheidend zur Seite stehen.
5. Nehmen Sie Ihre Bedürfnisse wahr
Durch die gestiegene Verantwortung wird ein gutes Zeitmanagement – auch unter Beachtung der Work-Life-Balance – wichtiger denn je. Machen Sie regelmäßig Pausen, nutzen Sie die Ihnen zustehenden Urlaubstage und blocken Sie im Kalender Zeit, um Ihre Aufgaben zu erledigen. So fällt es leichter, das Aufgabenpensum produktiv abzuarbeiten, ohne mittelfristig aufgrund von Überlastung auszufallen oder Erwartungen nicht zu erfüllen.
6. Finden Sie einen Mentor
Suchen Sie einen Mentor, der aus seiner Erfahrung heraus Tipps zum Umgang mit Mitarbeitern oder zur Aufgabeneinteilung geben kann. Wenn es kein unternehmensinternes Mentorenprogramm gibt, können Sie auch einen Senior Manager oder Ihren direkten Vorgesetzten ansprechen.
Hintergrund: Die Befragung wurde im April 2016 von einem internationalen, unabhängigen Meinungsforschungsinstitut unter 200 HR-Managern in Deutschland durchgeführt.
Robert Half hat mehr als 100 Einkommen aus den Bereichen IT, Assistenz und Finanz- und Rechnungswesen analysiert und gibt in der Gehaltsübersicht 2017 einen Überblick über die aktuellen Durchschnittsgehälter. Nutzen Sie diesen Gehaltsvergleich, um erfolgreich zu verhandeln – egal, ob als Unternehmen oder Bewerber.
Die Zahlen zu Einstellungstrends und gefragten Fachkenntnissen beziehen sich auf die von Robert Half zweimal jährlich in Auftrag gegebene Studie „Workplace Survey“. Ein unabhängiges Marktforschungsinstitut hat dafür jeweils 200 CFOs, CIOs/CTOs sowie HR-Manager deutschlandweit befragt.
(Bitte auf das Bild klicken, um die aktuelle Gehaltsübersicht herunterzuladen.)
(Quelle: Robert Half ist ein weltweit tätiger, spezialisierter Personaldienstleister für Fach- und Führungskräfte im Finanz- und Rechnungswesen, IT sowie Assistenz- und kaufmännische Berufe.)