Contracts for Difference (Differenzkontrakte – kurz: CFDs) gehören in die Kategorie der hochspekulativen Derivate. Der Handel kann also nur ausgesprochen gut informierten Anlegern empfohlen werden. Die überdurchschnittlich hohen Gewinnchancen sind natürlich ansprechend, jedoch darf keinesfalls das extrem hohe Risiko außer Acht gelassen werden. Selbst erfahrene Trader, die mitunter diverse Instrumente zur Risikoreduzierung nutzen, wissen, dass Verluste immer möglich sind – ganz egal, für welche Strategie sie sich entschieden haben.
Aktionäre beteiligen sich am Unternehmen, CFD-Trader werden Inhaber einer Forderung
Zu den bekanntesten Wertpapieren gehören wohl die Aktien. Wer in eine Aktiengesellschaft investiert, der wird ein Teil des Unternehmens. Zudem hat der Aktionär Rechte und auch Pflichten, die im deutschen Aktiengesetz (kurz: AktG) geregelt sind. Wer hingegen CFDs erwirbt, der beteiligt sich nicht am Unternehmen, sondern wird nur der Inhaber einer Forderung. In diesem Fall leitet sich der Kurs des Differenzkontrakts vom Basiswert ab. Der CFD Anleger beteiligt sich also nur an der Kursentwicklung. In der Regel findet der Handel außerbörslich statt. Das heißt, CFDs werden somit „Over the Counter“ (kurz: OTC)“ gehandelt. Das bedeutet, dass die Position nicht an der Börse, sondern mit dem Handelspartner abgewickelt wird. Der Handelspartner sichert in weiterer Folge den Positionsüberhang am Markt ab – es wird also „Hedging“ betrieben.
Der Kapitaleinsatz, der auch als Kaufpreis bezeichnet wird, stellt die „Margin“, die Sicherheitsleistung, dar. Dabei handelt es sich um eine Art Pfand – die „Margin“ liegt zwischen 1,0 Prozent bis 10 Prozent der Gesamtposition. Das heißt, der Broker gewährt dem Trader einen Kredit. So kann mit einem sehr geringen Kapitaleinsatz ein hoher Gewinn verbucht werden – entwickelt sich der Markt in die andere Richtung, so ist in weiterer Folge auch ein hoher Verlust möglich. Wer sich für den CFD Handel entscheidet, der kann bei gleichem Kapitaleinsatz eindeutig mehr Kapital am Markt bewegen als mit einem klassischen Direktinvestment in einen oder mehrere Basiswerte. Zudem kann der Trader auch auf fallende Kurse setzen – während Aktienanleger ausschließlich von Kurssteigerungen und Dividendenausschüttungen profitieren, kann der CFD Trader auch darauf wetten, dass der Kurs nach unten geht.
Das Handelsergebnis, also der Gewinn oder der Verlust, errechnet sich in weiterer Folge aus der Differenz des Einstands- und Ausstiegskurses. Der sogenannte Hebeleffekt („Leverage“) kann unterschiedlich hoch ausfallen – selbst ein 100-facher Hebel ist möglich. Je geringer die „Margin“, desto höher der Hebel. Hohe Hebel bedeuten hohe Gewinne, jedoch auch hohe Verluste. Die größte Gefahr stellt jedoch die sogenannte Nachschusspflicht dar: Übersteigt der Verlust das Guthaben am Handelskonto, so muss der Trader die Differenz ausgleichen – aus diesem Grund sollten Trader die Instrumente zur Risikoabsicherung nutzen. Eine Möglichkeit stellt die Stop Loss-Funktion dar. Das heißt, der Trader definiert im Vorfeld die maximale Verlusthöhe – wird in weiterer Folge die Grenze erreicht, so kommt es zur automatischen Schließung der Position.
Aufgrund der Tatsache, dass hohe Verluste möglich sind, sollten sich vor allem Anfänger zuerst mit der Materie befassen. Das heißt, bevor man auf das eigene Kapital zugreift, sollte man seine Strategie über das Demokonto des Brokers ausprobieren. Zu beachten ist, dass aber nicht jeder Broker ein Demokonto zur Verfügung stellt. Mitunter sollte daher im Zuge des Brokervergleichs darauf geachtet werden, ob es ein Demokonto gibt.
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