Robert Halver Portrait

Robert Halver, Kapitalmarktexperte der Baader Bank: Massive Entspannungsmomente für die Wirtschaft kommen von den Rohstoffmärkten. Zwar führt die aktuelle Euro-Abschwächung zu einer Verteuerung der in US-Dollar notierten Rohstoffe. Doch dieser Effekt wird von den zuletzt grundsätzlich schwachen Preisentwicklungen überkompensiert.

Sicherlich zeigen sich konjunktursensitive Industriemetalle von ihrer Schwäche zu Jahresbeginn deutlich erholt. Jedoch sind die Preise bei Energierohstoffen – insbesondere Rohöl – im Trend seit September abwärtsgerichtet.

Insgesamt fehlen die Zutaten für eine Energie-Krise: Russland liefert zur Stützung seines Staatshaushalts und seiner rezessiven Wirtschaft weiterhin Gas nach Europa. Ebenso ist die internationale Ölversorgung nicht in Gefahr. So sorgt ein Überangebot u.a. aufgrund der (Schiefer-) Ölproduktion in den USA für fallende Rohölpreise.

Aber auch die OPEC-Staaten signalisieren im Vorfeld ihrer Sitzung in zwei Wochen noch keine Produktionsverknappung. Die Wahrung ihrer Marktanteile und ihrer Staatseinnahmen zwingt sie zur Aufrechterhaltung einer hohen Förderquote. Rohöl der Sorte Brent ist seit Jahresbeginn trotz Euro-Abwertung um 20 Prozent gefallen.

Fallende Rohölpreise treffen dabei auf unverändert hohe Explorations- und Förderkosten von Öl- und Gasunternehmen, was sich in einer schlechten Performance europäischer Rohölaktien zum Gesamtmarkt – auf Basis MSCI Europe – niederschlägt. Diese Branche ist aktuell nicht zu empfehlen.

Aktuelle Marktlage und Anlegerstimmung

Der Live-Ticker in punkto Ebola, IS-Terror und Ukraine-Krise bestimmt nicht mehr schwerpunktmäßig die Stimmung an den Finanzmärkten. Darauf gegründete Zwischenkonsolidierungen der Aktienmärkte sind jedoch einzukalkulieren. Im grundsätzlichen Mittelpunkt des Anlegerinteresses steht die weitere Entwicklung der Konjunktur. Diese ist zwar angeschlagen, doch wird aufgrund der wirtschaftsstützenden Schuldenpolitik mit einer Stabilisierung gerechnet.

Nicht zuletzt bleibt das geldpolitische Umfeld aktienfreundlich. Das liegt auch an der Bank of England, die aufgrund ihrer zuletzt gesenkten Inflationsprojektionen vorerst keine Zinswende plant. Und während die Bank of Japan ihre Liquiditätsausweitung bereits betreibt, wird die EZB in der nächsten Woche damit beginnen. In den USA hatte bereits die Liquiditätsausweitung der letzten Jahre eine Aktienbefestigung nach sich gezogen.

Dabei ist üppige Geldpolitik an sich nicht mehr der eigentliche Treiber der Aktienmärkte. Geldpolitik wird mehr und mehr als Instrument zur zinsgünstigen Konjunkturbefestigung betrachtet, die die Aktienmärkte fundamental stützt. Die (Geld-)Politik arbeitet daran, ein verlorenes europäisches Jahrzehnt zu verhindern. Die dazu ergriffenen Mittel haben zwar oft genug mit Stabilität nichts zu tun, aber den Aktienmärkten ist damit geholfen. Insgesamt sind die Aktienchancen größer als die -risiken.

Der Autor dieses Artikels ist Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG.

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