Peer Augustinski also. Schon wieder einer der Persönlichkeiten unserer Zeit, die gegangen ist. Obwohl nie getroffen trotzdem vertraut. Solide gespielt, solide gesprochen und humorvoll interpretiert. Warum erinnert ER mich nicht so sehr an Klimbim, sondern an einen aufrechten Schauspieler mit Witz und Humor?
Unsere Zeit… es ist meine Zeit die des 63er Jahrgangs, der mit einem Brot paniert mit Zucker vor dem Fernseher saß und sie sehen durfte. Sendungen wie Klimbim, die einem bereits in der Vorpubertät ordentlich gefesselt haben. Peer Augustinski hat in Overath im Bergischen Land gewohnt. Für einem, wie mich, der unweit aufgewachsen ist, war es schon aufregend das berühmte Schauspieler quasi in derselben Region leben.
Irgendwie war mir dieser Schauspieler mit den ewig hellen Haaren und dem verschmitzten Gesichtsausdruck vertraut. Warum nur? Schauen sie sich Bilder von Robin Williams und Peer Augustinski an. Williams, der bereits vor ein paar Wochen in die andere Welt gegangen ist, wollte nur Augustinski als deutsche Synchronstimme haben. Es war angeblich vertraglich geregelt. Ich kann es nachvollziehen.
Die Stimme passte nicht nur zum Aussehen von Robin Williams, sondern die Nuancen von Ausdruck und harmonischem und punktuell exaktem Synchron waren wie auf Stimmbänder gelegt. Und wie groß waren sie verbunden in ihren Schicksalen – die Angst der Unbewegtheit. Es bedarf wohl einer enormen Kraftanstrengung sich gegen die Schlacht des Lebensraubes – dem Tod zu stellen.
Peer Augustinski ist für mich nicht Klimbim oder die Asterix-Stimme. Er ist eine Persönlichkeit, die durch Ausstrahlung geprägt hat, wie viele der Großen die dem demografischem Wandel zum Opfer fallen. Obwohl nie getroffen, fehlt eine vertraute Stimme.
(Autor: Frank Schulz)
(Fotos: IMDb.com, Inc (Mr. Robin Williams) / Stephanie D’heil (Peer Augustinski)