Robert Halver US Aktienmarkt Chart

Die Einbahnstraßen-ähnliche Rekordjagd an den Aktienmärkten fand mit einer überfälligen Korrektur ein jähes Ende. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob sich die fundamentale Lage an den internationalen Aktienmärkten eingetrübt hat.

Auslöser für die von den US-Märkten ausgehenden Aktien-Korrekturen sind die „Hysterie-Abteilungen“, die Terminmärkte. Deren Spekulanten schlugen in die bereits bestehende Kerbe von Überbewertung und Zinsangst. Die Gefahr von Kursverlusten führte wie ein Brandbeschleuniger zu immer größeren Kursverlusten, die auch von Algorithmen der Hedge Funds über automatisierte Verkaufssignale dynamisiert wurden.

Mit weiteren Beben ist jederzeit zu rechnen. Die Aktienmärkte sind auf der Suche nach einem neuen Gleichgewicht. Dieser Prozess wird einstweilen anhalten.

Robert Halver US Aktienmarkt Chart

Zukünftig ist mit grundsätzlich höherer Volatilität zu rechnen. Das Wesen der Aktie als Risikopapier wird sich wieder verstärkt zeigen. Die Asymmetrie von einerseits unbegrenzten Kurschancen und einem an Sparbuch erinnernden Null-Risiko läuft aus.

Immerhin hat sich die überschwängliche Stimmung am US-Aktienmarkt als Kontraindikator für fallende Kurse abgebaut. Der Anteil der Optimisten am US-Aktienmarkt abzüglich des Anteils der Pessimisten hat sich deutlich in neutrales Terrain zurückgebildet. Der Konsolidierungsdruck hat sich klar abgebaut.

Insbesondere macht das Renditeumfeld keine Kehrtwende um 180 Grad. Aus der Rentenhausse, die eine Aktienhausse herbeiführte, wird keine Rentenbaisse, die die Aktienstimmung nachhaltig kippt.

Diese Einschätzung wird auch von den besonders sensiblen Hochzinsanleihen bestätigt, die in Phasen anziehender Zinsangst mit besonders heftigeren Negativreaktionen auffallen. Diese Dramatik ist aktuell nicht zu beobachten.

Vor allem aber bleibt das fundamentale Bild freundlich. So erreicht laut ifo Institut das Wirtschaftsklima in der Eurozone im I. Quartal 2018 den höchsten Stand seit Sommer 2000 und bewegt sich weiter in die konjunkturelle Zyklusphase „Boom“ hinein. Zuletzt hat auch der Euro wieder nachgegeben, was insbesondere die europäischen und deutschen Exporttitel stützt. Insgesamt ist damit auch das positive Gewinnszenario intakt.

 

Aktien – das fundamentale Bild bleibt freundlich

 

Im Vergleich zu den US-amerikanischen Indices haben die im letzten Jahr weniger stark performenden DAX & Co. ohnehin weniger Fallhöhe.

Robert Halver ifo geschaeftslageIm Übrigen sollten Anleger die Volatilität nicht per se als Feind, sondern als Freund betrachten. Denn ihr kann man mit regelmäßigen Aktiensparplänen gut begegnen. Wenn Kurse zwischenzeitlich fallen, erhält man bei gleichbleibendem Anlagebetrag mehr Aktienanteile. Bei wieder steigenden Kursen macht sich das kaufmännische Motto „Im Einkauf liegt der Gewinn“ positiv bemerkbar.

 

Charttechnik DAX – Was kommt nach der Korrektur?

 

Charttechnisch stößt der DAX auf dem Weg nach oben auf erste Widerstände bei 12.245 und 12.489 Punkten. Weitere Hürden liegen schließlich bei 12.722 und 12.951. Darüber liegen die nächsten Barrieren bei 13.063 und schließlich bei 13.152 Punkten. Kommt es zu weiteren Gewinnmitnahmen, liegt die nächste Unterstützung an der Marke bei 12.067 Punkten.

In den USA setzen die Einzelhandelsumsätze im Januar ihren Verlangsamungstrend fort. Gleichzeitig signalisiert die moderate Abwärtsbewegung des Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe der Philadelphia Fed, dass die konjunkturellen Bäume auch in Amerika nicht in den Himmel wachsen. Das spiegelt sich ebenso am US-Immobilienmarkt in Form stagnierender Baubeginne und -genehmigungen wider. Damit wird sich auch die US-Inflation zu Jahresbeginn schwächer zeigen und übertriebenen Zinserhöhungsphantasien der Fed entgegenwirken.

In Japan verdeutlicht ein etwas schwächeres Wirtschaftswachstum im IV. Quartal 2017, dass die Bank of Japan sich noch lange keinen Rückzug aus ihrer ultralockeren Geldpolitik leisten kann.

In der Eurozone finden die soliden Vorabschätzungen der BIP-Zahlen für das IV. Quartal 2017 Bestätigung. Vor allem die deutsche Wirtschaft dürfte über den Berichtszeitraum einen robusten Wachstumsbeitrag geleistet haben.

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