Während Brüssel und Athen nach einer politischen Lösung der Schuldenlage in Griechenland suchen, reagieren die Finanzmärkte etwas gelassener. Lesen Sie die aktuelle Kapitalmarktanalyse von Robert Halver, Baader Bank.
Das Schuldendrama um Griechenland hinterlässt dank des engmaschig gespannten Sicherheitsnetzes der EZB kaum Spuren an den Anleihemärkten der Eurozone außerhalb Griechenlands. Zudem herrscht die Meinung vor, dass Griechenland in der Eurozone verbleiben wird. Während griechische Aktien ein Underperformer bleiben, setzen die Aktienmärkte der Euro-Peripherie ihren Aufwärtstrend fort. Klarer Outperformer bleiben deutsche Aktien, deren fundamentale Stärke zuletzt von Daimler mit einem soliden Ausblick für 2015 unterstrichen wurde.
Grundsätzlich ist es nicht ausgeschlossen, dass die EZB ab Mitte des Jahres, wenn sich herausstellen sollte, dass die Deflation in der Eurozone hartnäckig bleibt und die Konjunktur in der Euro-Peripherie nicht anspringt, weitere Liquiditätsausweitungen vornimmt. Die Liquiditätshausse an den Aktienmärkten ist nicht beendet.
Situation der Finanzmärkte steigert die Attraktivität von Aktien
Es ist zu erwarten, dass die Renditen deutscher Staatspapiere noch weiter sinken werden. Da der Bund in diesem Jahr netto keine neuen Schulden mehr macht und die EZB ab März für ca. 10 Mrd. Euro monatlich deutsche Staatsanleihen kaufen wird, sind Negativzinsen – sie liegen im Laufzeitbereich bis zu 6 Jahren bereits unter null – auch bis zur Laufzeit von 10 Jahren im weiteren Jahresverlauf möglich. Vor dem Hintergrund vergleichsweise hoher Dividendenrenditen nimmt die Attraktivität von Aktien auch für große institutionelle Anleger wie Versicherer weiter zu.
Bis zu einer Lösung der griechischen Schuldenproblematik ist durchaus mit zwischenzeitlichen Rücksetzern an den Aktienmärkten zu rechnen. Auch die bislang ausgebliebene Lösung im geopolitischen Konflikt zwischen Russland und dem Westen sorgt für Bedenken. Waffenlieferungen der USA an die Ukraine würden die Lage verschärfen. An der langfristig positiven Einschätzung der Aktienmärkte ändert dies jedoch nichts.
Und was passiert in der KW 7?
Im Rahmen der deutschen Berichtsaison bleibt abzuwarten, ob auch die Commerzbank von einer Belebung des Handelsgeschäfts profitieren kann. Bei ThyssenKrupp und Beiersdorf dürfte sich im Ausblick 2015 die Euro-Schwäche positiv bemerkbar machen.
Auf Makroebene dürfte Japan gemäß der BIP-Zahlen für das IV. Quartal 2014 seine technische Rezession beenden. In den USA verdeutlichen stabile Einzelhandelsumsätze, ein Mehrjahreshoch beim Konsumentenvertrauen der Universität von Michigan und ein Rückgang der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe die wiedergewonnene Stärke der US-Konjunktur.
In der Eurozone richtete sich der Fokus der Anleger auf eine mögliche Kompromisslösung in der Griechenland-Frage auf dem anstehenden EU-Gipfel. Unterdessen führen die finalen Inflationszahlen in der Eurozone die akuten Deflationsrisiken vor Augen. Unterdessen dürfte das Wachstum der deutschen Wirtschaft zum Jahresende wieder etwas zugelegt haben. Impulsgeber waren der Export und der Konsum.
Der Autor dieses Artikels ist Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank AG.
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