Robert Halver im Gespräch

Der Fokus der Finanzmärkte liegt nach wie vor auf einer griechischen Woche, wo letztmalig eine Lösung gefunden werden kann. Zu einem Grexit wird es zumindest vorläufig nicht kommen. Eine Einschätzung vom Kapitalmarktexperten der Baader Bank Robert Halver.

In China deutet der offizielle Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe auf eine konjunkturelle Stabilisierung hin. In den USA findet die voranschreitende US-Konjunkturerholung Ausdruck in einem erneut freundlicheren ISM Index für das Verarbeitende Gewerbe, ansteigenden Auftragseingängen in der US-Industrie und robusten US-Arbeitsmarktdaten. Der US-Immobiliensektor zeigt sich gemäß US-Bauinvestitionen jedoch weiterhin in vergleichsweise verhaltener Verfassung.

In der Eurozone signalisieren die von der EU-Kommission veröffentlichten Economic Sentiment Indikatoren eine stabile Konjunkturverfassung. Die Inflation stabilisiert sich gemäß Vorabschätzungen im Juni mit 0,2 Prozent weiter nur knapp über der Deflationsgrenze und gibt der EZB weiter Unterstützung für die Beibehaltung ihrer Geldpolitik.

In Deutschland weisen stabile Arbeitsmarktdaten und Einzelhandelsumsätze auf eine stabile deutsche Binnenkonjunktur als wichtige gesamtwirtschaftliche Stütze hin.

Kurzfristig Griechenland, langfristig geldpolitische Konjunkturstützung

Trotz geopolitischer und konjunktureller Risiken zeigten sich risikoreiche Anlageklassen im 1. Halbjahr immer noch relativ robust, auch wenn sich die Aktienhausse im II. Quartal nicht fortsetzte. In Euro gerechnet avanciert der japanische Aktienmarkt geldpolitisch bedingt und dank der vermehrten Aktienkäufe durch japanische Pensionsfonds zum Top-Performer.

Deutsche Aktien führen innerhalb der westlichen Industrieländer die Performance-Liste an. Grundsätzlich profitieren Titel aus der Eurozone von der Aussicht auf eine – wenn auch nur Pyrrhus-Sieg ähnliche – Lösung im griechischen Schuldenstreit, der grundsätzlichen Euro-Abschwächung, der konsequenten Beibehaltung einer konjunkturstimulierenden Geldpolitik der EZB und der Unattraktivität von Zinsanlagen. Doch aufgrund der zuletzt etwas aufgewerteten Gemeinschaftswährung halten sich US-Aktien für Euro-Anleger stabil. Hiervon können ebenso Edelmetalle profitieren. Trotz der Überversorgung am Weltmarkt hält sich Rohöl der Sorte Brent für Euro-Investoren robust.

Zunächst wird die Entwicklung an den Finanzmärkten vom Liveticker in punkto griechischem Schuldendrama bestimmt.

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